W.A. Mozart c-Moll-Messe

23. Dezember 2012, St. Jakobuskirche Pesterwitz


Die c-Moll-Messe ist die erste und zugleich letzte Messe, die W.A. Mozart ohne Auftrag komponiert hat, und sie ist vielleicht gerade deshalb ein Meisterwerk! Der Komponist ist jungvermählt und lebt freischaffend in Wien und die Opernaufträge kommen. Wozu komponiert er dann ohne Auftrag eine Messe? In einem Brief an seinen Vater 1783 erwähnt Mozart das Gelöbnis, dass er „ganz vür sich in seinem Herzen“ ein Werk komponiert hat. Vermutlich hat er es für seine Frau Constanze getan, die dann wahrscheinlich auch die Uraufführung singen sollte. Amadeus ehelichte Constanze ohne Einwilligung des Vaters, vielleicht wollte er mit dieser Komposition aber auch seinem Vater gefallen. Nun, die Messe blieb unvollendet, und darüber werden immer noch ebenso viele Mutmaßungen angestellt, wie über die Motivation ihrer Entstehung…
Mozart vereint in seiner „Großen Messe“ unerhört stilistische Freiheit mit großer Ausdruckstiefe. Hier verschmelzen auf glücklichste Weise der Stil des Barock (er studierte zuvor die großen Werke Bachs und Händels) und der Klassik, aber auch geistlicher und weltlicher Stil zu einem Werk, das ganz Mozart, und nichts als Mozart ist. Der Komponist zeigt sich stark persönlich in der Auseinandersetzung mit dem weltumspannend verstandenen lateinischen Messetext und schuf so ein Werk, das seine übrige Kirchenmusik überragt wie ein Dom eine Stadtkirche.
Wir freuen uns, wenn Sie sich am Vorabend der Heiligen Nacht aufmachen, um dieser „göttlichen“ Musik zu lauschen. Mit den Dresdner Kapellsolisten und einem exzellenten Solistenquartett hat der Kammerchor starke Partner, um Ihnen bei aller Nachdenklichkeit des Werkes glückselige musikalische Momente zu bescheren…